10 Goldene Regeln im Wassersport

Helfen Sie mit, die Lebensmöglichkeiten von Pflanzen und Tierwelt in Gewässern und Feuchtgebieten zu bewahren und zu fördern. Viele Pflanzen- und Tierarten sind bereits in ihrem Bestand gefährdet. Unsere Bemühungen für den Schutz der Natur kommen letztlich auch uns Menschen selbst zugute: Denn wir sind nicht nur Teil der Natur, sondern benötigen zum Leben eine intakte Umwelt.

10 goldene Regeln für das Verhalten von Wassersportlern in der Natur

  1. Sensible Bereiche
    Meiden Sie das Einfahren in Röhrichtbestände, Schilfgürtel und in alle sonstigen dicht und unübersichtlich bewachsenen Uferpartien. Meiden Sie darüber hinaus Kies-, Sand- und Schlammbänke (Rast- und Aufenthaltsplatz von Vögeln) sowie Ufergehölze. Meiden Sie auch seichte Gewässer (Laichgebiete), insbesondere solche mit Wasserpflanzen.
  2. Abstand halten
    Halten Sie einen ausreichenden Mindestabstand zu Röhrichtbeständen, Schilfgürteln und anderen unübersichtlich bewachsenen Uferpartien sowie Ufergehölzen – auf breiten Flüssen beispielsweise 30 bis 50 Meter.
  3. Naturschutzgebiete
    Befolgen Sie in Naturschutzgebieten unbedingt die geltenden Vorschriften. Häufig ist Wassersport in Naturschutzgebieten ganzjährig, zumindest zeitweilig völlig untersagt oder nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
  4. Feuchtgebiete
    Nehmen Sie in „Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung“ bei der Ausübung von Wassersport besondere Rücksicht. Diese Gebiete dienen als Lebensstätte seltener Tier- und Pflanzenarten und sind daher besonders schutzwürdig.
  5. Starten und Anlanden
    Benutzen Sie beim Landen die dafür vorgesehenen Plätze oder solche Stellen, an denen sichtbar kein Schaden angerichtet werden kann.
  6. Lebensräume
    Nähern Sie sich auch von Land her nicht Schilfgürteln und der sonstigen dichten Ufervegetation, um nicht in den Lebensraum von Vögeln, Fischen, Kleintieren und Pflanzen einzudringen und diese zu gefährden.
  7. Im Watt
    Laufen Sie im Bereich der Watten keine Seehundbänke an, um Tiere nicht zu stören oder zu vertreiben. Halten Sie mindestens 300 bis 500 Meter Abstand zu Seehundliegeplätzen und Vogelansammlungen und bleiben Sie hier auf jeden Fall in der Nähe des markierten Fahrwassers. Fahren Sie hier mit langsamer Fahrstufe
  8. Beobachtung
    Beobachten und fotografieren Sie Tiere möglichst nur aus der Ferne.
  9. Sauberes Wasser
    Helfen Sie, das Wasser sauber zu halten. Abfälle gehören nicht ins Wasser, insbesondere nicht der Inhalt der Chemietoiletten. Diese Abfälle müssen, genauso wie Altöle, in bestehenden Sammelstellen der Häfen abgegeben werden. Benutzen Sie in Häfen selbst ausschließlich die sanitären Anlagen an Land. Lassen Sie beim Stilliegen den Motor Ihres Bootes nicht unnötig laufen, um die Umwelt nicht zusätzlich durch Lärm und Abgase zu belasten.
  10. Information
    Machen Sie sich diese Regeln zu eigen und informieren Sie sich vor Ihren Fahrten über die für Ihr Fahrtgebiet bestehenden Bestimmungen. Sorgen Sie dafür, dass diese Kenntnisse und Ihr eigenes vorbildliches Verhalten gegenüber der Umwelt auch an die Jugend und vor allem an nichtorganisierte Wassersportler weitergegeben werden.

Wussten Sie schon…

… was ‚Störung‘ für die Tiere in der Natur bedeutet?
zusätzlichen Stress und verminderte ‚Fitness‘ im Kampf um das Überleben in einer enger werdenden und zivilisationsgeschädigten Umwelt, die Tiere kommen nicht zur Ruhe und verbrauchen auf der Flucht wichtige Energiereserven, sie können nicht genug Nahrung aufnehmen und keine Energie speichern

… dass sich nur wenige Vogelarten an den Menschen gewöhnen können?
gerade die sensibleren und deshalb besonders gefährdeten Arten können dies nicht, oft sehen Sie diese Arten erst, wenn sie bereits vor Ihnen fliehen, an die Jungvögel auch dieser Arten kommen Sie oft sehr nahe heran; sie sind jedoch, wie die Gelege, perfekt getarnt und sie verharren in einer ‚Scheintodstellung‘ oder flüchten in die Vegetation – nicht selten werden sie totgetreten gerade die scheuen Vögel verlassen auf der Flucht ihre Gelege; die Eier kühlen aus und sterben ab.

… warum Seehunde besonders gefährdet sind?
Seehunde leiden besonders unter Umweltverschmutzung und der Einschränkung ihres Lebensraums, sie haben keine ‚Rückzugräume‘; sie brauchen ihre Seehundbänke, werden sie dort gestört, können die Muttertiere ihre Jungen nicht zur Welt bringen und aufziehen, sie verlieren die Jungen (‚Heuler‘), die Jungtiere können sich auf der Flucht den Bauch aufscheuern und an den Geschwüren sterben, Männchen und Weibchen werden durch Störung an der Paarbindung gehindert, die Seehunde brauchen Ruhe für ihren ‚Pelzwechsel‘.

… wann die Tiere besonders störungsempfindlich sind?

Vögel:
zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst; sie müssen Kräfte sammeln, in der Brutzeit (zahlreiche bedrohte Vogelarten brüten im späten Frühjahr oder im Sommer), zur Zeit der Mauser im Spätsommer; dann können einige Vogelarten nicht fliegen und versammeln sich in bestimmten Gebieten, in der Rastzeit im Winter; dann halten sich einige Arten aus kälteren Gebieten in unseren Breiten auf.
Seehunde:
von Mai bis September; in dieser Zeit finden auf den Seehundbänken Geburt und Aufzucht der Jungen, Paarung und Haarwechsel statt.

… wie stark auch Ihr Altöl das Wasser verschmutzt?
ein Kubikzentimeter Öl breitet sich auf der Wasseroberfläche über 3 – 4 Quadratmeter aus, Vögel, die durch solche Lachen schwimmen, können daran sterben, 0,1 – 1 Milligramm giftiger Substanzen aus dem Erdöl machen 1 Liter Wasser ungenießbar, auch für die Tiere.